Neujahrsspringen

Neujahrsspringen

Neujahrsspringen - Die Anfänge

Viele Dinge haben in Garmisch-Partenkirchen Tradition. Genauso verhält es sich mit dem Neujahrsspringen auf der Großen Olympiaschanze. Bereits 1922 fand das erste Neujahrsspringen statt. Dies resultierte in erster Linie aus der Tatsache, daß Deutschland nach dem 1. Weltkrieg an der Olympiade nicht teilnehmen durfte. Also veranstaltete man einfach eigene Olympiaden. Aus diesem Grund erhielt die sogenannten Gudiberg-Schanze auch ganz schnell den Namen Olympiaschanze.

Olympischen Winterspiele 1936

Als dann im Jahr 1933 die letztliche Zustimmung zu der Austragung der Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch und Partenkirchen fiel und das Deutsche Reich eine Olympiade mit gigantischen Ausmaßen veranstalten wollte, wurde der Bau einer neuen Schanze nötig. Im Jahr 1934 konnte nun die neue Holzkonstruktion der Olympiaschanze, mit einem 43 m hohen und 5 m breiten Anlaufturm, mit einem Probespringen eingeweiht werden.

Ihren Höhepunkt erlebte diese Olympiaschanze am Abschlußtag der Olympischen Spiele, als 130.000 Zuschauer das gesamte Springen und den Sieg des Norwegers Birger Ruud mit den Weiten 75 m und 74,5 m verfolgten. Diese Zuschauerzahlen bleiben bis heute ungeschlagen!

Das eigentliche Skistadion wurde erst nach der Olympiade gebaut, da auch die Winterolympiade 1940 in Garmisch-Partenkirchen geplant war, aber aufgrund des 2. Weltkrieges nicht stattfand.

Olympiaschanze - "Alte Dame"

Bereits 1950 mußte die alte Holzkonstruktion einer modernen Stahlkonstruktion weichen. Zu diesem Zeitpunkt war die Olympiaschanze die modernste Skisprungschanze weltweit. Zudem wurde nun auch der Anlauf um 12 Meter verlängert.

In den nächsten 57 Jahren waren immer wieder kleine Veränderungen an der alten Dame, wie sie liebevoll von den Skispringern genannt wurde, notwendig, um sie an die gewachsenen Anforderungen der Neujahrsspringen heranzubringen.

Die neue Olympiaschanze

2007 war dann aber endgültig das Aus für die alte Olympiaschanze gekommen und ein Neubau wurde notwendig. Der Schanzenrekord lag zu dieser Zeit bei 129,5 m, aufgestellt von Adam Malysz am 1. Januar 2001. Am 14. April 2007 wurden der alte Anlaufturm und der Schiedsrichterturm gesprengt und der erste Spatenstich für den Neubau konnte folgen. Am 21. Dezember 2007 wurde der beeindruckende Bau mit einem Sprung im Continental Cup von dem Garmisch-Partenkirchner Nachwuchsspringer Felix Schoft, mit einer Weite von bereits 132 m, eingeweiht.

Den Schanzenrekord hält derzeit der Österreicher Gregor Schlierenzauer mit einer Weite von 141 m, aufgestellt beim Neujahrsspringen 2008.

Vierschanzentournee - Medienmittelpunkt

Das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen ist als Teil der Vierschanzentournee die wohl bekannteste Skisprungveranstaltung. Neben den Weltmeisterschaften und Olympiaden ist es die Wintersportveranstaltung mit den höchsten Einschaltqouten. Über 100 Millionen Zuschauer verfolgen die Übertragungen im TV.

Vierschanzentournee

Gut 30 Jahre wurde das Neujahrsspringen nur als Einzelveranstaltung am Neujahrstag durchgeführt. Das änderte sich aber, nachdem bereits 1949 Mitglieder der Skiclubs Partenkirchen und Innsbruck die Idee einer Deutsch-Österreichischen Springertournee entwickelten und dann auch im Jahr 1952 mit der Gründung und mit dem Neujahrsspringen 1953 in die Tat umsetzten. Seit diesem Zeitpunkt findet jährlich die Vierschanzentournee in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen statt.

Zunächst begann die Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen mit dem Neujahrsspringen, aber schon 1954 wurde das Springen in Oberstdorf an erste Stelle gesetzt. Aufgrund der guten Organisation und der hervorragenden Bedingungen avancierte die Vierschanzentournee zu einer beliebten Veranstaltung unter den Skispringern und bereits 1956 übertrug die ARD das Neujahrsspringen und ab dem darauffolgenden Jahr die komplette Tour. So erreichte die Veranstaltung schnell die breite Masse und stieg zu einer der wichtigsten jährlichen Sportveranstaltungen in Europa auf.

Das Unternehmen auch eine Schanze aus der DDR mit in das Tourprogramm der Vierschanzentournee aufzunehmen, scheiterte bereits nach 2 Versuchen in Oberhof und Oberwiesenthal an der mangelnden Schneesicherheit bzw. der erschwerten Logistik und Finanzierung.